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Meldung

GI unterzeichnet offenen Brief an G7: Verschlüsselung ist essentiell für digitale Sicherheit

In einem offenen Brief fordern die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), die Internet Society (ISOC) und 35 weitere Organisationen die Regierungen der G7-Staaten auf, starke Internet-Verschlüsselung nicht aufzuweichen.

Der offene Brief nimmt Bezug auf den G7-Gipfel im April 2019, auf welchem sich die Innenminister verpflichtet hatten, Internetfirmen zu ermutigen, ihren Behörden spezielle Zugangsmöglichkeiten zu verschlüsselter Kommunikation einzurichten. Aus Sicht der GI stellt ein solcher Versuch – auch mit den besten Absichten – eine unverhältnismäßige Gefahr für die Sicherheit der weltweiten Internetkommunikation dar. Entsprechende Hintertüren lassen sich leicht durch Kriminelle ausnutzen und gefährden somit private wie wirtschaftliche Akteure im Internet gleichermaßen. Gleichzeitig untergraben derartige Regelungen das Vertrauen der Bevölkerung in IT-Systeme und IT-Sicherheit und bergen hierdurch große finanzielle Risiken für die Internet-Wirtschaft.

GI-Präsident Hannes Federrath: „Der Versuch die Kommunikation von Verdächtigen abfangen zu wollen, ist aus Sicht der Strafverfolgungsbehörden verständlich. Allerdings untergräbt der Staat durch vorsätzlich implementierte Sicherheitslücken und lückenlose Überwachung die Kommunikation aller Bürgerinnen und Bürger und schwächt zugleich den Schutz vor Industriespionage. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass entsprechende Software-Hintertüren auch von Kriminellen genutzt werden.“

Eine Regulierung von Verschlüsselungsverfahren gefährdet den Schutz privater Internetnutzer ebenso wie alle Wirtschaftsunternehmen, die Online-Kommunikation nutzen, unverhältnismäßig. Die Forderung nach einem Recht auf uneingeschränkte starke Verschlüsselung für Jedermann erhebt die GI bereits seit Langem und hat hierauf unter anderem auch im Zuge des NSA-Skandals aufmerksam gemacht.

Siehe Meldungen

Zum Offenen Brief: A Joint Call to World Leaders for a Secure and Trusted Digital Economy

GI-Präsident Hannes Federrath
© Kathrin Richter - GI e.V.