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Meldung

GI-Gründungsmitglied Peter Deussen verstorben

Mit Prof. Dr. Peter Deussen verliert die GI ein Gründungsmitglied. Deussen war nicht nur am Aufbau der Fakultät für Informatik an der Universität Karlsruhe maßgeblich beteiligt, auch als Gründungsmitglied der GI (GI-10) hat er wichtige Impulse für die Entwicklung der Informatik an deutschen Hochschulen gesetzt. Er starb am 26.12.2019.

Peter Deussen studierte Mathematik und Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule München. 1960 begann er seine Promotion an der Universität Mainz bei Prof. Dr. Friedrich L. Bauer, mit dem er 1963 nach München zurückkehrte. Nach Abschluss der Promotion 1965 und der Habilitation 1969 wurde er 1972 als Professor in die Gründungsriege der Fakultät für Informatik nach Karlsruhe berufen und gestaltete so die damals noch junge Disziplin Informatik und ihre neue institutionelle Heimat an der Universität Karlsruhe entscheidend mit. Zweimal – 1975 bis 1977 und 1983 bis 1985 – führte er die Fakultät als Dekan, sogar dreimal wirkte er als Prodekan an der Entwicklung der Fakultät mit.

In Forschung und Lehre lag sein Hauptschwerpunkt auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, insbesondere im Bereich von Deduktionssystemen (d.h. der Automatisierung logischen Schließens) und Expertensystemen.

In der GI war Deussen auch am Aufbau des Fachbereichs Künstliche Intelligenz beteiligt. Zuvor wurde der GI Fachausschuß (FA) 6 für Kognitive Systeme 1975 in zwei Unterausschüsse aufgeteilt, wobei einer als "Unterausschuß Künstliche Intelligenz des FA für kognitive Systeme" firmierte. Peter Deussen war der Vorsitzende dieses Unterausschusses in den Jahren 1977-1979 und blieb noch einige Jahre danach Mitglied des Ausschusses. In die Zeit seines Vorsitzes fiel die 1977 eingebrachte Bewerbung von Deutschland für die Ausrichtung der IJCAI (bis heute die weltweit führende Konferenz für KI), die dann 1983 in Karlsruhe auch unter Unterstützung und Beteiligung der GI stattfand.

Peter Deussen war maßgeblich an der 1985 erfolgten Etablierung des Sonderforschungsbereichs 314 „Künstliche Intelligenz – Wissensbasierte Systeme“ beteiligt, der erstmalig auf drei verschiedene Standorte, nämlich die Universitäten Karlsruhe, Kaiserslautern und Saarbrücken, verteilt war und schließlich auch zur Gründung des DFKI geführt hat.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Angehörigen und Freunden.

(Einen detaillierten Nachruf über sein Wirken am KIT finden Sie hier.)

Foto: KIT